Fiss ist eine
Gemeinde mit ca. 1000 Einwohnern und liegt auf der „Sonnenterrasse“ etwa 500 m
oberhalb des Talbodens des Oberinntals, auf einem flachen, nach Süden gerichteten
Abhang.
Die Urgeschichte von Fiss liegt wie die der meisten
Gebirgsorte Tirols weitgehend im Dunkeln. Sicher ist jedoch, dass die
Sonnenterrasse schon lange vor Christi Geburt von einem keltischen Volksstamm
gerodet und schütter besiedelt wurde.
Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr.
eroberten die Römer unser Land, gaben ihm den Namen Rätien und aus dieser
Verbindung ging das Volk der Rätoromanen hervor. Im Laufe der Jahrhunderte
vermischten sie sich mit germanischen Einwanderern (Bajuwaren, Alemannen und
Kolonistenaus dem Kanton Wallis).
Interessant ist, dass die alte
Römerstraße, welche über den Reschenpass nach Augsburg führte, nicht der
Talsohle entlang sondern über die Hochstufe Serfaus-Fiss ihren Weg nahm. Die
Römer brachten eine Umwälzung im Bauhandwerk, denn statt einfachen Holzhütten
bauten sie massive Häuser aus Stein.
Erst 1928 bekam Fiss eine Zufahrtsstraße
und in den Jahren 1939/40 eine Materialseilbahn zur Beförderung schwerer
Lasten. Vorher gab es nur einen von Hand angelegten Karrenweg für
Ochsengespanne.
Fiss entwickelte
sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem beliebten Sommeraufenthaltsort für
Feriengäste. Heute präsentiert sich das idyllische Fiss als attraktiver
Tourismussportort im Winter und Sommer,
nach wie vor im Stile eines rätoromanischen Haufendorfes mit einem bis zu 600
Jahre alten Ortskern mit den unverwechselbaren Hauseingängen.
Unter anderem findet alle 4 Jahre einer
der ältesten Tiroler Bräuche, das Blochziehen, in Fiss statt.
Es ist ein faszinierendes Spiel aus Farben und Masken, ein uriger Ausdruck der
jahrhundertealten Auseinandersetzung mit den gewaltigen Kräften der Natur im
Jahresablauf und ihre Auswirkung auf das harte Leben der bäuerlichen
Bevölkerung in den Tiroler Aplen.
Im Jahr 2011 wurde das Fisser
Blochziehen in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der
UNESCO Österreich aufgenommen.
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